Prosperierende Städte dank innovativer Branchen und hoher Verfügbarkeit von Talenten
Das Stadtleben und die Bedeutung der Städte erfahren nach der Pandemie eine Wiederbelebung. Laut der neuen Studie «Innovation Geographies» von JLL werden innovationsstarke und talentreiche Städte nach der Pandemie am Besten positioniert sein für ein überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum.
Die Massnahmen gegen die Ausbreitung des COVID-19-Virus haben das (Zusammen-)Leben in Städten arg beeinträchtigt. Nun erfahren die Weltwirtschaft, das Stadtleben und die Bedeutung der Städte eine Wiederbelebung. Wichtige Rollen dabei spielen innovationsorientierte Branchen und die Verfügbarkeit von Talenten. Die Studie «Innovation Geographies» von JLL belegt den engen Zusammenhang zwischen Innovationsclustern, Talent-Ökosystemen und der Rentabilität von Immobilien. Zürich schneidet insbesondere bei der Verfügbarkeit von hochqualifizierten Arbeitskräften sehr gut ab.
Die Studie von JLL verglich 109 Städte in 28 Ländern und untersuchte 16 Schlüsselfaktoren. Für die Auswertung wurden Faktoren kombiniert, welche die Innovationskraft und das Talentvorkommen begünstigen, wie beispielsweise das Vorhandensein erstklassiger Universitäten, Investitionen in die Forschung oder Patentanmeldungen.
Während sich Zürich bei der Innovationskraft im Mittelfeld bewegt, rangiert es bei der Verfügbarkeit von hochqualifizierten Arbeitskräften weltweit an 12. Stelle, hinter Berlin (10.) und Stockholm (11.) und vor Kopenhagen (13.) und Dublin (16.).
Die Qualitäten und hohe Attraktivität von Schweizer Städten zeigen sich nicht nur in der Studie von JLL, sondern auch bei anderen Untersuchungen. So führt Wien das «Quality of living city ranking» von Mercer (2019) an, unmittelbar dahinter folgt an zweiter Stelle Zürich. Genf (9.) und Basel (10.) sind ebenfalls unter den Top Ten, Bern folgt auf der 14. Position. Im «IMD World Competitiveness Ranking» belegte die Schweiz 2021 den ersten Platz, vor Schweden, Dänemark, Holland und Singapur. Die USA folgen an 10. Stelle, Deutschland und China auf den Rängen 15 und 16.
«Zahlreiche Firmenansiedlungen und die Expansion von Unternehmen aus dem IT-, Tech- oder Life Science Sektor sowie eine lebendige Startup-Szene untermauern die Attraktivität von Zürich. Diese stoppt allerdings nicht an der Stadtgrenze, sondern umfasst auch wesentliche Teile der Ost-, Zentral- und Nordwestschweiz. Für die Wirtschaftskraft ist es elementar, den Innovationsgeist und das Ausbildungswesen zu fördern, um als Standort für Unternehmen auch in Zukunft attraktiv zu bleiben.»
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Innovationskraft | ||
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1 San Jose | 11 Schanghai | |
2 Tokio | 12 Singapur | |
3 San Francisco | 13 Shenzhen | |
4 Boston | 14 Los Angeles | |
5 New York | 15 San Diego | |
6 Seoul | 16 Tel Aviv | |
7 Paris | 17 Toronto | |
8 Peking | 18 Berlin | |
9 London | 19 Asutin | |
10 Seattle | 20 Stockholm |
Konzentration an Talenten | ||
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1 San Jose | 11 Stockholm | |
2 Boston | 12 Zurich | |
3 San Francisco | 13 Kopenhagen | |
4 London | 14 Brussel | |
5 Tokio | 15 Paris | |
6 Peking | 16 Dublin | |
7 Washington DC | 17 Sydney | |
8 Asutin | 18 Toronto | |
9 Seattle | 19 New York | |
10 Berlin | 20 Raleigh-Durham |
Die wichtigsten Erkenntnisse aus der weltweiten Studie «Innovation Geographies» von JLL:
1. Globale Gateways bleiben führend: Eine kritische Masse an Menschen, ein breiter Branchenmix, vielfältige Infrastruktur und Eliteuniversitäten locken unverändert Talente und Unternehmen in etablierte Gateways wie San Francisco, Tokio oder London.
2. Innovation breitet sich über den gesamten Globus aus: Die USA sind zwar auf der Innovationsrangliste omnipräsent, andere Länder und Städte holen jedoch auf. Europa schneidet bei den Talenten besonders gut ab und weist in vielen Städten ein grösseres Innovationspotenzial auf.
3. Aufstieg von kleineren, talentreichen Städten: Kleinere, erschwinglichere Städte mit hoher Lebensqualität waren schon vor der Pandemie für Menschen und Unternehmen anziehend. Dieser Trend hat sich weiter verstärkt. Menschen suchen attraktive urbane Gebiete, in denen sie wohnen, arbeiten und ihre Freizeit verbringen können. Städte, die diese Faktoren mit einem robusten und diversifizierten Innovationsökosystem kombinieren – wie Denver, Stockholm, Melbourne oder Zürich – schneiden auch aus der Perspektive des Immobilienmarktes überdurchschnittlich gut ab und ziehen neue Unternehmen und Kapital an.
4. Auf dem Weg zu neuem Wachstum: Es wird nach der Pandemie zu einer Wiederbelebung und einem Aufschwung der Stadtzentren kommen, da die Menschen weiterhin von den Möglichkeiten, den Annehmlichkeiten und dem Lebensstil angezogen werden, die diese Standorte bieten. Städte mit starken Innovationseigenschaften und der Verfügbarkeit von hochqualifizierten Arbeitskräften sind am besten in der Lage, diese Impulse aufzunehmen und in Wachstum umzusetzen.
5. Innovative Städte werden der Schlüssel zur Bekämpfung des Klimawandels sein: Da Immobilien für 40% der weltweiten Emissionen verantwortlich sind und davon über 60% in Städten anfallen, sind diese zentral auf dem Weg zu einer klimaneutralen Lebensweise. Mittels Echtzeitdaten über Energieeffizienz, Abfallmanagement, Gesundheit, Mobilität und Raumnutzung werden technologisch fortschrittliche Städte urbane digitale Ökosysteme entwickeln. Die Zusammenarbeit zwischen der Immobilienbranche und dem Technologiesektor ist der Schlüssel zur Schaffung skalierbarer Smart-City-Lösungen, welche die Energie- und Ressourceneffizienz fördern.
Bedeutung für den Immobilienmarkt:
Die Innovations- und Talententwicklung von Städten zu erfassen wird zentral sein, um zukünftige Wachstumsmärkte zu identifizieren. Kenngrössen zum Innovationsvermögen und Talentvorkommen werden deshalb für Investitionsentscheidungen weiter an Bedeutung gewinnen.
Innovationscluster und die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften sind schon lange ein Hauptkriterium bei Standortstrategien und -entscheiden von Unternehmen. Der akute Fachkräftemangel rückt den «War for talents» noch mehr ins Bewusstsein, und damit auch die Vorteile der «Global Leaders» als Firmenstandorte durch deren fast unerschöpflichen Arbeitskräftepool. Allerdings sind die Kosten für Büroflächen und Talente in Städten, welche eine hohe Innovationskraft und einen vielversprechenden Arbeitsmarkt aufweisen, oftmals höher.
Die ganze Studie «Innovation Geographies» von JLL finden Sie hier:
https://www.jll.ch/en/trends-and-insights/research/innovation-geographies