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Gewerbeimmobilien: Missverhältnis von Angebot und Nachfrage

In einem Artikel des Magazins IMMOBILIA (2024/07) vom SVIT Schweiz werden aktuelle Marktentwicklungen bei Büros, Lager- und Verkaufsflächen gegenübergestellt.

Juli 12, 2024
Mitwirkende:
  • Daniel Stocker

Der Schweizer Immobilienmarkt ist in den Medien seit mehreren Monaten omnipräsent. Angebotsknappheit oder gar Wohnungsnot in Kombination mit steigenden Miet- und Kaufpreisen prägen die Schlagzeilen. Doch wie sieht es ausserhalb des Wohnungssektors aus?

Insgesamt scheint die Situation bei Büros, Lager- und Verkaufsflächen zwar deutlich entspannter. Ein vertiefter Blick zeigt jedoch durchaus Unterschiede: Während es in einigen Gebieten und Objektkategorien Überangebote gibt, sind Angebotsmenge und -vielfalt in anderen limitiert.

Der Detailhandel ist zwar unter Druck, Luxusmarken expandieren jedoch an den Haupteinkaufsstrassen. Seit 2021 ziehen die Mietpreise an der Rue du Rhône in Genf und an der Zürcher Bahnhofstrasse an.

Bei genauerer Betrachtung zeigt der Schweizer Büromarkt verschiedene Facetten. Es besteht eine starke Nachfrage nach Büros an zentralen Standorten, entsprechend weisen die Innenstadtlagen / CBDs in fast allen Städten sehr tiefe Leerstandsquoten auf. Als Konsequenz davon stiegen die Spitzenmieten in den meisten Büromärkten über die letzten Jahre. Ein anderes Bild findet man jedoch in peripheren Gebieten, wo die Flächenvermietung meist nur schleppend voran geht.

Der Flächenbedarf von Logistikern ist seit mehreren Jahren zunehmend. Allerdings mangelt es vielerorts an geeigneten Angeboten. Diese Umstände erschweren das Wachstum und die Weiterentwicklung des Logistiksektors.

Im Vergleich zu Industrie- oder Logistikunternehmen variiert der Anforderungskatalog von Büronutzern hinsichtlich Raumausstattung, Technik, Zugänglichkeit usw. in der Regel weniger stark. Bei Ersteren hingegen können die Kriterien bezüglich Raumhöhen, Bodentraglast, Anlieferungsrampen, Raumtemperatur, Sicherheit und dergleichen stark voneinander abweichen. Während die Güter «Wohnung» oder «Büro» in gewisser Weise massentauglich und die Konsumenten einfacher austauschbar sind, wurden Logistik- und Industrieimmobilien nicht selten massgeschneidert auf spezifische Betriebsabläufe einer Firma konzipiert. Dies ist ein wesentlicher Grund, weshalb in diesem Sektor die Mehrheit der Gebäude und Flächen im Besitz der Nutzer sind. 

Die Angebotsknappheit und Mietpreisanstiege im Wohnungsmarkt lassen sich in den Gewerbeimmobilienmärkten – abgesehen von spezifischen Teilmärkten in den Zentren – nicht im gleichen Ausmass beobachten. Trotzdem müssen Unternehmen bei Suche nach neuen Standorten oftmals Kompromisse eingehen, weil die Angebote nicht vollumfänglich den Nachfragekriterien gerecht werden. Zweifellos hat eine Knappheit im Wohnungsmarkt eine grössere soziale Tragweite als bei Gewerbeimmobilien. Dennoch sollten diese nicht vernachlässigt werden, da die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen und vielseitig nutzbaren Gewerbeflächen eine wichtige Stütze der volkswirtschaftlichen Entwicklung ist.

Der komplette Artikel kann hier heruntergeladen werden.

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